
Staunen pur
Uwe, wenn man Sie in mitten der Zuschauer erlebt, spürt man, dass Sie aus Leidenschaft zaubern und ganz besondere magische Momente schaffen. Wie gelingt es ihnen, gerade in der heutigen, aufgeklärten Zeit, dass die Gäste Ihnen mit großen Augen folgen und der magische Funke auf das Publikum überspringt?
„Ich bin davon überzeugt, dass das mit meiner eigenen Einstellung zur Zauberkunst und aber auch zu meiner Rolle in der jeweiligen Veranstaltung und gegenüber meinen Zuschauern zu tun hat. So sehe ich mich selbst nicht als der „gebuchte Zauberer, der halt die Gäste mit Zaubertricks unterhalten soll“ – alleine das Wort Zaubertrick mag ich gar nicht. Um Staunen in die Gesichter der Gäste zu zaubern, bedarf es meiner Meinung nach einer anderen Einstellung. So sehe ich mich selbst als spezieller Gast eine Veranstaltung, der den anderen Gästen etwa Außergewöhnliches mitgebracht hat. Wie ein kleines Geschenk des Gastgebers an seine Gäste, um ihnen so besondere Momente zu bescheren.
Damit ist für mich die Grundlage meiner Illusionen geschaffen, das Publikum lässt sich leichter auf den interessanten Gast und seine Kunst ein. Gerade in der heutigen Zeit, in der Staunen bei Erwachsenen ein eher seltenes Gefühl ist. Wir leben im 21. Jahrhundert, fast alles ist logisch erklärbar, rein rational gibt es keinen Zauberei und dennoch wollen die Menschen gerne in die Welt der Magie entführt werden, kurz inne halten und mit großen Augen an das Unmögliche glauben.
Dazu bedarf es auch etwas Zeit im Spiel mit dem Publikum, Zeit die ich mir z.B. gerade auch bei großen Veranstaltungen nehme. Ich sehe nicht die ganzen Gäste als Block, sondern konzentriere mich auf genau diese Gruppe an diesem Tisch, die mich sozusagen in ihren Kreis eingeladen hat mit Close-up Zauberei aus nächster Nähe zu begeistern. Für mich sind das kleine private Shows, nur für diese spezielle Gruppe an diesem Tisch. So kann ich eine Veranstaltung mitgestalten, ohne selbst im Vordergrund zu stehen aber dennoch Momente schaffen, die die Gäste als unvergessliches Erlebnis und wunderbarer Erinnerung aus dieser Veranstaltung mit nach Hause nehmen.
Das ist eine etwas andere Einstellung wie viele andere Zauberer sie haben. Wenn man mit dem Ansatz an die Sache heran geht, den Gegenüber „auszutricksen“, „ich gewinne während du als Verlierer da stehst“, kann in meinen Augen kein magischer Moment entstehen. Es geht nur gemeinsam mit dem Publikum eine Illusion entstehen zu lassen, magische Momente zu kreieren und Emotionen zu wecken. Wenn ich als Zuschauer das Gefühl habe, es kann rein logisch so nicht sein was ich gerade sehe, es dennoch gerade erlebe, aber der Gegenüber mir den Weg bereitet mich darauf einzulassen, dann kann ich wieder Staunen. Und genau hier setze ich meine Kunst an, dass ich mit Leidenschaft und Begeisterung den Funken überspringen lassen kann.
Am Ende der Vorführung sollen die Gäste eine wunderbare Erinnerung, oder einen besonderen Moment aus dieser Veranstaltung mit nach Hause nehmen. Für mich ist es daher auch das größte Kompliment, wenn ich offene Münder, große Augen und ein befreites Lachen in die Gesichter der Zuschauer gezaubert habe und Ihnen so ein Geschenk bereitet habe, das an wahre Magie grenzt: Staunen pur!“